Heute rechnen Gaslieferanten nach Höhenzonen ab. Ab 2024 wird dies gemäß Anforderung der DVGW viel genauer.
Gasabrechnungen richtig lesen und verstehen ist für Endverbraucher gar nicht so einfach. Der Weg zur korrekten Abrechnung enthält auch einige Hürden, die gemeistert werden müssen. Aus Lieferantensicht wird der Gasverbrauch der Netzkunden in Kubikmeter (m³) gemessen. Für die Erdgasabrechnung sind aber die verbrauchten Kilowattstunden (kWh) relevant und zwar auf Basis des Normzustandes. Gemessen wird jedoch an den Zählern nicht der Normzustand, sondern der Betriebszustand. Und der Betriebszustand variiert je nach Druck und Temperatur.
Also muss der Betriebszustand auf den Normzustand umgerechnet werden. Für die Umrechnung wird die so genannte Zustandszahl (z-Zahl) benötigt, die ermittelt wird aus Höhenlage (Zone) und durchschnittlicher Temperatur einer Abnahmestelle. Die z-Zahl wird also als Faktor verwendet, um das gelieferte Gas in den Normzustand (0 Grad Celsius, 1.013,25 mbar) zurückzurechnen.
Dabei wurden die Höhenlagen bislang als Zonen berücksichtigt mit einer Genauigkeit von 50 m. Ab dem 01.01.2024 müssen diese Zonen gemäß der neuen G 685 (DVGW) nun auf geografische Höhen umgestellt werden. Jede Abnahmestelle erhält nun also eine eigene Höhenangabe, die maximal 5 m Abweichung haben darf.
Grund für die Anpassung ist die Ermittlung der Technischen Richtlinie G 15 „Gasabrechnung – Flüssiggas“ der PTB durch den REA. Diese Regel stellt durch die Ermittlung seit 2011 den Stand der Technik da und schreibt die Verwendung der geodätischen Höhe vor.
Für Netzbetreiber eine große Aufgabe. Zuvor hatten sie ihr Versorgungsgebiet in Zonen eingeteilt, jetzt müssen sie gebäudescharf ermitteln, wie die korrekte Höhe ist.
Doch die Landesvermessungsämter in Deutschland sind hier mittlerweile gut aufgestellt und liefern sehr genaue Daten.
„Mit unserem Geodaten-Know-how und Kontakten zu den Landesvermessungsämtern können wir Energieversorgern schnell und unkompliziert die Höhendaten zur Verfügung stellen, sodass sie zügig nutzbar für die Abrechnung zur Verfügung stehen“, so Malte Geschwinder, Geschäftsführer bei gb consite GmbH.
Bereits seit 2007 gibt es gb consite GmbH. Das Unternehmen hat sich auf innovative Geoinformatik-Lösungen für Geomarketing und Logistik spezialisiert. Dabei werden die verschiedensten Daten adressscharf gematcht. Beispielsweise in der Zustellung von Tageszeitungen.
Im Energiesektor setzt die inetz GmbH aus Sachsen schon seit 2016 MultiRoute Go! ein, um Gehfolgen bei der Zählerablesung zu optimieren. Dabei spielen schon immer auch in der Routenoptimierung die Höhendaten eine wichtige Rolle. Mit dem vorhandenen System ist inetz für die Umstellung auf Höhendaten sehr gut aufgestellt.
Torsten Hohenberger, Gruppenleiter Messwertermittlung/-bearbeitung bei inetz: „gb consite hat uns mit dem Geodatenwissen sehr schnell weitergeholfen und uns gezeigt, wie wir die Höhendaten in unser Abrechnungssystem übernehmen können. So sind wir auf der sicheren Seite und können die tatsächlich gelieferte Energiemenge auch korrekt abrechnen. Unsere Gasabrechnungen sind damit weiterhin eichrechtskonform.“